Russsiche Fotografie 1985-2010. Zwischen Aufbruch und innerer Immigration
Über IGOR MUKHIN, Mein Moskau (2013)
In: Russland HEUTE, 6. Mai 2013 online und in: Russland erLESEN, Sonderheft zur Frankfurter Buchmesse Oktober 2013. Von Rosemarie Zens
Manchmal braucht es eines zweiten Blickes. Als ich den im Schweizer Benteli Verlag im letzten Jahr erschienenen Fotoband „Mein Moskau“ von Igor Mukhin anschaute, erkannte ich einige seiner Bilder wieder. Ich hatte sie bereits in der Ausstellung zeitgenössischer russischer Fotografie auf der Houston Fotofest Biennale 2012 gesehen. Dort wurde der Künstler neben Boris Mikhailow, Valera und Natasha Cherakshin und anderen als wichtiger Vertreter einer Gruppe von Fotografen der „Übergangsphase“ vorgestellt. Die Rede ist von der Periode der Öffnung der sowjetrussischen Gesellschaft durch die Lockerung der Staatszensur und gleichzeitig der Herausbildung des unregulierten kapitalistischen Wachstums und der Entwicklung einer Massenkultur.