As the Eye Wanders. Turning Time Around
Given light back to shadows
Die Fotografie ist zu einer der universellsten aller Sprachen geworden. Viele Künstler, Philosophen und Wissenschaftler aus Vergangenheit und Gegenwart sind sich darin einig, dass wir vor allem in Bildern leben und denken. Sie verorten unser Weltverständnis. Fotografie als die uns vertraut gewordene Bildsprache erweist sich als besonders geeignet, Stimmungen, Gefühle und komplexe Erfahrungen auszudrücken. Angesichts der Entwicklung bildgebender Technologien durch die KI, die Abbildungen zu Hyper-Realitäten zwischen Fakt und Filter ermöglicht, ist es umso dringlicher unsere Beziehung zu Bildern neu zu verorten.
On passages long before
Beim Fotografieren suchen wir nach einem Standpunkt, schreibt Vilém Flusser, von dem aus ein anderer die Welt so sehen kann, wie wir sie sehen. Und wir wünschen uns jemanden da zu haben, der mit seinen Augen sieht. Das gilt auch, wenn wir Bildserien zusammenstellen und uns auf etwas beziehen, das John Berger “Bricolage der Seele“ nennt, die Schaffung eines Werkes aus einer Vielzahl von scheinbar zufälligen Dingen. Wir folgen der Bewegung unserer Augen, geführt vom Licht, das Linien, Farben und Tönung Gewicht verleiht.
Der vollständige Essay als pdf
In: Rosemarie Zens, As the Eye Wanders, Berlin 2017