Die andere Stimme. Die Schöne Das Fortgehen Der Ort

Sehnsucht der Sprache wieder Klang zu werden
Sehnsucht der Musik verstehbar zu sein

 

DAS SUBJEKT DER GEDICHTE IST ERINNERUNG

Nach Flucht und Rückkehr: unmöglich, unmöglich, dachte die Schöne, die Poesie. In gewagten Ellipsen vernünftiger Glückseligkeit. Im Wechsel von Schwarzweiß zur Farbe und wieder zurück. Hier eine ungewöhnliche Lichtsetzung von oben, dort ein rigoros gesetzter musikalischer Zuschnitt von Kühle. Diktiert aus innerer Glut, Hingabe und gleichzeitigem Berührungsverbot. Keine bloße Spiegelung in den Worten. Neben dem Rest von Glauben an die Wahrheit von Erinnerungsbildern hebt der Formwille in diesem Universum hervor, von nichts anderem zu zehren als von menschlicher Zuwendung.

Durch ungewohnte Bildzusammenhänge werden in den Lebenszyklus – Gedichten neue Sichtweisen erprobt, die den erzählerischen Duktus der Wortreihungen über den Fortlauf von Zeilen und Strophen hinwegführen. Gegen Übergriffe und Zumutungen durch eine Art rhythmischer Beschwörung von Sound und Bedeutung. Mit all den Widersprüchen zwischen Weltzugewandtheit und Autonomie zeigt sich die Poesie als Erbin desillusionierter Romantik, die gleichwohl ihren Ort in ständiger Bewegung sucht, im Fortgehen und Sich-Fortschreiben. Einen Ort, der die Frage offenlässt, was die Gegenwart mit Vergangenheit und Zukunft zu tun hat. Einen Ort, der aus dem Geist der Endlichkeit deren Überschreitung anstrebt.

 

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