Philine

Lass nicht mir allein das schöne Fremde
Der halben Töne Rauchzeichen gib mir
Die davongekommen schaut zurück

Über die Schulter lauern Gefahren
Die ich, was geht es dich an, liebe

 

Rosetta

Nur um ein klein wenig
Eine Drehung genug

Und meine liebe Liebe
Zählte die Kalenderuhr
Und höbe die singenden Gläser
Dass aus dem Wasser wieder Fische würden
Und aus der Erde lebendige Blumen
Und die Steine wieder steinern

Da die Lampen gelöscht werden
Unter den Kristallglocken

Und Rosetta voranging dem Tod zu erzählen
Dass die Woche sieben Tage hat aber acht Nächte…
Dass wir unsterblich sind solange wir leben…

Bis wir dem Schatten im Licht stehen

Dass wir aufwachen wenn wir träumen
Dass wir träumen
Dass in Rede und Zahl
Die Sprache der sichtbaren Welt entspräche
Da die Landschaften von allen Seiten
Auf die Bühne wachsen

Eine Drehung genug
Um nur ein klein wenig

 

In: LeipzigAlmanach, Das Online-Feuilleton, 2003.

 

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