Rosemarie Zens
Oberhalb der Solarsegel
Notationen nach der Natur
Gedichtzyklus
Dichtkunst lässt sich als ein Raum der Erinnerung wahrnehmen: Erinnerung an unsere Ursprünge, Urängste und -sehnsüchte, an unsere Urmythen und kann darin verstanden werden als eine Urmelodie, ein Widerhall, gemacht und gedacht zur beständig fortlaufenden Klärung.
Klarheit, in diesem Sinne zum Hellsehen, in die Zukunft nur, wenn sie, die Dichtkunst, sich dem Vergangenen vergewissert hat, der Wurzeln, die uns vorausliegen und uns vorauszeigen, wie der dunkle Raum auszufüllen sei: mit Geschrei oder Gesang. Dies eine tägliche Entscheidung, um im Abbilden, Widerklang und Widerstand, auch gegen uns selbst, Wirklichkeiten zu finden – die Herausforderung zur schöpferischen Form. Wie in den Sprachbildern der Mythen, die den Blick nach innen öffnen. Als eine Art gemeinsames Gedächtnis der Menschheit, indem die voneinander getrennte innere und äußere Welt eins wird und im Empfinden identitätsstiftend wirkt.
Wenn Freud die Trieblehre als unsere Mythologie bezeichnet «Die Triebe sind mythische Wesen. Großartig in ihrer Unbestimmtheit» können wir diese Unbestimmtheit heute soweit fassen, dass wir entsprechend der DNA als dem genetischen „Code“ der belebten Natur im Mythos den poetischen Code des menschlichen Geistes sehen.
Broschur, 21 x 13,5 cm
Verlag DIE SCHEUNE Dresden 2004 / ISBN 3-89086-577-1 / EUR 12,00
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Kritik