Rosemarie Zens

Was wiegen die Wolken

Gedichte Prosa Fotografien

Nach Ausmessen von Neugier, Protest und Lebenslust auf Wissen und Weisheit ver-
mitteln Gedicht, Prosa und Fotografie in WAS WIEGEN DIE WOLKEN Widerstand,
Zorn und Hingabe. Durch so viele Welten hindurch gegangen geht es der Autorin
um die unlöslichen Verflechtungen von Dingen, Lebewesen und Erkenntnisformen,
wie im Duktus ihrer fotografischen Aufnahmen, die in ruhigen Kompositionen die
Konzentration auf Wesentliches suchen, getragen von einer Erdenschwere bei aller
Liebe zum Skurrilen und Absurden und doch auch mit Hoffnung durch eine in
Bildern und Versen eingeholte Sehnsucht.

Rosemarie Zens sucht das eigene Schreiben und Fotografieren immer wieder essay-
istisch einzukreisen. Beide Ausdrucksformen, das fotografische und dichterische
Bild, so führt sie aus, „vermischen sich nicht, können sich aber berühren und Zwi-
schenräume gestalten. Durch Bilder begegnen wir der Neugier nach Unerwarte-
tem und folgen dem Wunsch nach existenzieller Vergewisserung.“ Assoziations-
ketten zu widersprüchlichen Wahrheiten über die Verwobenheit von Natur und
Geschichte regen Leser und Betrachter an, diese mit ihrem eigenen Leben füllen.
Szenarien lassen sich so widerspiegeln, in denen – wie in unseren Träumen und
Reflexionen – Bilder durch Bilder Resonanz finden.
(Verlagstext)

Dr. Roswitha Schieb, Literatur- und Kulturwissenschaftlerin:

In Rosemarie Zens‘ neuem Buch „Was wiegen die Wolken“, eine Mischung aus Lyrik, Kurzprosa und Fotografie, beeindruckt der Universalismus der Gedichte, die in die Ferne des Raumes und der Zeit hineinleuchten. Sie setzen sich mit allen Gattungen der Evolution auseinander, bringen Geologie und digitale Moderne, Archäologie und Aktualität zur Sprache. Immer geht es im Sinne von ‚Urmensch und Spätkultur‘ um die ‚conditio humana‘, die umgeben ist von ihren mythischen Stoffen und all ihren abgesunkenen und lebendigen Religionen. Im Gedicht mit dem hochpoetischen Titel „Sandstaub“ ist das Enjambement kongenial zum Rieseln des Sandes in einer Sanduhr gestaltet. Eindringlich ist auch der Text „Zeitenwende“ über den russischen Überfall auf die Ukraine, da er, ohne plakativ zu werden, sich in der Aufzählung doch deutlich positioniert. Die sprachlichen und visuellen Bilder laden ein, in ihrer poetischen und thematischen Vielschichtigkeit die verdichteten Ebenen zu ergründen. Schön und inspirierend ist das Buch durch den Wechsel von Texten und Fotografien gestaltet, die immer in einen Dialog miteinander treten, einen Dialog, der manchmal auch rätselhaft bleibt, dafür aber umso anregender und assoziativer ist.

 

140 Seiten, Hardcover
(D) 32 EUR / (A) 32,80 EUR
ISBN: 978-3-96258-168-8
PalmArtPress Berlin 2024

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